Editorial

Keine Sommerpause bei Reformen

vdek-Pressesprecherin Michaela Gottfried

In Sachen Krankenhausreform muss es nun Schlag auf Schlag gehen: Anfang Juli einigten sich Bund und Länder auf ein Eckpunktepapier. Noch mitten in der parlamentarischen Sommerpause nahm ein Redaktionsteam im Bundesgesundheitsministerium seine Arbeit auf, damit rechtzeitig zum Herbst der Gesetzentwurf fertig wird. Die versprochene Revolution wird ausbleiben, doch gut ist, dass sich Bund und Länder zumindest auf Leistungsgruppen nach dem Vorbild NRW einigen konnten, bei denen bundeseinheitliche Qualitätsstandards gelten.

Ein weiteres Gesetzesvorhaben zur Stärkung der regionalen Versorgung wurde im Juni bekannt: Mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) sollen unter anderem Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren in unterversorgten Regionen entstehen. Während der vdek erstere kritisch sieht, sind Primärversorgungszentren ein sinnvoller Reformbaustein, der allerdings ausbaufähig ist – entsprechend dem RGZ-Modell des vdek. Dessen Potenzial betont auch die Allgemeinmedizinerin und Versorgungsforscherin Prof. Dr. Stefanie Joos im Interview. Kritisch bleibt bei beiden großen Reformvorhaben die Finanzierung. Wenn alles immer teurer wird, steht am Ende wieder die Frage: Wer soll es bezahlen?

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