AIM-Präsident

Drei Fragen an Loek Caubo

Auf der Generalversammlung der Association Internationale de la Mutualité (AIM) wurde Loek Caubo vom niederländischen Dachverband der Krankenversicherer „Zorgverzekeraars Nederland“ für drei Jahre als AIM-Präsident wiedergewählt. Er wirft einen Blick auf Aufgaben und Erfolge.

Loek Caubo, Präsident der Association Internationale de la Mutualité (AIM)

Was haben Sie sich für Ihre nächste Amtszeit vorgenommen?

Mein oberstes Ziel ist es sicherzustellen, dass die Menschen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung haben. Angesichts einer Reihe von Entwicklungen wie der alternden Bevölkerung, des zunehmenden Personalmangels und eines starken Preisanstiegs bei Medikamenten und medizinischen Behandlungen ist dies eine große Herausforderung. Die AIM leistet einen wichtigen Beitrag für ihre Mitglieder: Sie bietet eine Wissensplattform, beeinflusst die EU-Gesundheitspolitik und arbeitet auf das UN-Ziel der allgemeinen Gesundheitsversorgung hin. Voraussetzung dafür sind die Aufrechterhaltung und Stärkung der gegenseitigen Solidarität. Für die AIM und ihre Mitglieder ist die Solidarität ein zentraler Wert; sie bildet den Kitt unserer sozialen Sicherungssysteme. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, das Prinzip der Solidarität lebendig zu halten.

Wo hat sich die AIM in den letzten Jahren erfolgreich für die Versicherten eingesetzt?

Ganz oben stehen unsere Bemühungen, die Preise insbesondere für neue und sehr teure Medikamente zu beeinflussen. Hier haben wir noch einen weiten Weg vor uns, aber mit unserem „Rechner für faire Preise“ bringen wir uns erfolgreich ein. Zudem sind die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung der Gesundheit zu nennen. Brüssel ist hier zu Recht sehr aktiv und es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass unsere Anliegen und die Interessen der Versicherten im Vordergrund stehen. Das tun wir erfolgreich. Unsere Positionen fließen frühzeitig in die europäische Gesetzgebung ein und wir schmieden Allianzen mit anderen gleichgesinnten Organisationen. Und drittens unser Engagement für Prävention: Wir haben verschiedene Informationsblätter für unsere Mitglieder entwickelt und gemeinsam mit anderen Parteien dafür gesorgt, dass der EU-Plan zur Krebsbekämpfung einen starken Präventionspfeiler hat und die Empfehlungen zum Screening angepasst wurden.

Inwiefern wirkt sich die länderübergreifende Zusammenarbeit der AIM positiv aus?

Ich denke, es gibt viele Dinge, die wir voneinander lernen können, aber lassen Sie mich einen Punkt hervorheben, in dem unsere europäischen Mitglieder von denen in Afrika und Lateinamerika lernen können, und das ist die Einbeziehung junger Menschen in unsere Organisationen. Alle AIM-Mitglieder sind, wie die deutschen Krankenkassen, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit: Organisationen von und für die Menschen. Die Zukunft erfordert, dass auch junge Menschen die Grundsätze der Gegenseitigkeit kennen und bereit sind, sich aktiv zu beteiligen. Denn wie gesagt: Solidarität ist unser zentraler Wert, und wir sollten sicherstellen, dass auch für zukünftige Generationen die Basis für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung erhalten bleibt.

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